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Karriere ohne Ausbildung durch staatlich geförderte Weiterbildung 2025

ZBA
25. Juli 2025
20 Min. Lesezeit
Karriere ohne Ausbildung: So gelingt der Quereinstieg 2025 mit staatlicher Förderung Ohne formale Ausbildung beruflich durchstarten? Das klingt zunächst wie ein unmögliches Unterfangen. Doch die...
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Karriere ohne Ausbildung: So gelingt der Quereinstieg 2025 mit staatlicher Förderung

Ohne formale Ausbildung beruflich durchstarten? Das klingt zunächst wie ein unmögliches Unterfangen. Doch die Realität sieht anders aus: Mit den richtigen staatlichen Förderprogrammen können auch Quereinsteiger ohne Berufsabschluss erfolgreich in neue Karrierewege einsteigen. Der Schlüssel liegt in der geschickten Nutzung von Bildungsgutschein, AVGS und anderen Förderinstrumenten, die 2025 umfangreiche Möglichkeiten bieten.

Kernbotschaft

Staatliche Weiterbildungsförderung macht Karrierewechsel ohne formale Ausbildung möglich – mit bis zu 100% Kostenübernahme und zusätzlichem Weiterbildungsgeld.

Die deutsche Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Fachkräftemangel in vielen Branchen, demografischer Wandel und die Digitalisierung schaffen neue Chancen für Menschen, die bisher aufgrund fehlender formaler Qualifikationen außen vor standen. Gleichzeitig hat der Gesetzgeber die Weiterbildungsförderung erheblich ausgebaut und Programme wie das Qualifizierungsgeld eingeführt, die gezielt Quereinsteigern helfen.

Die Herausforderung: Ohne Ausbildung ins Berufsleben

Etwa 2,2 Millionen Menschen zwischen 20 und 34 Jahren haben in Deutschland keinen Berufsabschluss. Für sie gestaltet sich der Einstieg in qualifizierte Tätigkeiten oft schwierig. Traditionelle Ausbildungswege erscheinen zu langwierig oder sind aufgrund der Lebenssituation nicht realisierbar. Hier setzt die staatlich geförderte Weiterbildung an und öffnet neue Türen.

Wichtiger Hinweis

Staatliche Förderung ist nicht an einen Schulabschluss gebunden. Auch ohne Hauptschulabschluss können Sie unter bestimmten Voraussetzungen einen Bildungsgutschein erhalten und geförderte Weiterbildungen absolvieren.

Was ist ein Quereinstieg und wie unterscheidet er sich von einer Umschulung?

Der Begriff "Quereinstieg" wird oft fälschlicherweise synonym mit "Umschulung" verwendet. Dabei gibt es wichtige Unterschiede, die für Ihre Karriereplanung entscheidend sind:

Quereinstieg bedeutet:

  • Direkter Berufseinstieg ohne langwierige Ausbildung
  • Fokus auf praxisrelevante Kenntnisse und Fertigkeiten
  • Kürzere Weiterbildungsdauer (meist 3-12 Monate)
  • Schneller Übergang in den Arbeitsmarkt
  • Möglichkeit zur späteren Nachqualifizierung

Umschulung hingegen:

  • Führt zu einem anerkannten Berufsabschluss
  • Dauert in der Regel 2-3 Jahre
  • Beinhaltet theoretische und praktische Ausbildungsinhalte
  • Endet mit einer IHK- oder HWK-Prüfung
  • Höhere Förderbeträge und längere Unterstützung

Praxistipp

Für Menschen ohne Ausbildung ist der Quereinstieg oft der pragmatischere Weg. Sie können schneller ins Berufsleben einsteigen und bei Bedarf später eine formale Qualifikation nachholen. Viele Arbeitgeber schätzen die praktische Erfahrung mehr als formale Abschlüsse.

Warum der Quereinstieg 2025 besonders aussichtsreich ist

Die aktuellen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt begünstigen Quereinsteiger erheblich:

  • Fachkräftemangel: In vielen Branchen herrscht akuter Personalbedarf, der auch durch Quereinsteiger gedeckt werden kann
  • Erweiterte Förderprogramme: Das Qualifizierungsgeld und erweiterte AZAV-Zertifizierungen schaffen neue Möglichkeiten
  • Digitalisierung: Neue Berufsfelder entstehen, für die weniger formale Voraussetzungen gelten
  • Umdenken bei Arbeitgebern: Praxiserfahrung und Motivation werden zunehmend höher bewertet als formale Abschlüsse
  • Flexible Weiterbildungsformate: Online-Kurse und berufsbegleitende Angebote erleichtern den Einstieg

Besonders vielversprechend sind Bereiche wie IT und Digitalisierung, technische Wartung und Instandhaltung, Pflege und Gesundheitswesen sowie spezialisierte Handwerkstätigkeiten. Ein Beispiel ist die Qualifikation zum Sprinklertechniker, die vollständig über den Bildungsgutschein gefördert wird und ausgezeichnete Jobperspektiven bietet.

Der Bildungsgutschein: Ihr Schlüssel zur geförderten Weiterbildung

Der Bildungsgutschein nach § 81 SGB III ist das zentrale Förderinstrument der Agentur für Arbeit. Er übernimmt Lehrgangskosten und bestimmte Nebenkosten, dazu zählen Fahrtkosten, Kinderbetreuung, Unterkunft, Verpflegung und Lernmittel.

Bildungsgutschein – Was wird gefördert?

  • Lehrgangskosten: 100 % bei AZAV-zertifizierten Kursen
  • Fahrtkosten: 0,20 €/km oder ÖPNV
  • Kinderbetreuung: bis 160 € pro Kind und Monat
  • Unterkunft & Verpflegung: bei auswärtigen Kursen
  • Lernmittel: Bücher, Software etc.

Wer hat Anspruch auf den Bildungsgutschein? Arbeitslose, von Arbeitslosigkeit bedrohte Arbeitnehmer, Berufsrückkehrer sowie Personen ohne Berufsabschluss können ihn unter bestimmten Voraussetzungen beantragen.

Voraussetzungen – auch ohne formale Ausbildung

  • Arbeitslosigkeit oder drohende Arbeitslosigkeit
  • Beratung und Nachweis der Förderbedürftigkeit gegenüber der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter
  • Nachweis, dass die Weiterbildung Ihre berufliche Eingliederung verbessert
  • Lebenslauf, Stellenanzeigen und AZAV-zertifizierte Kursangebote zur Beratung mitbringen

Gut zu wissen

Auch ohne 12-monatigen Beschäftigungsnachweis kann der Bildungsgutschein bewilligt werden, wenn eine besonders notwendige berufliche Eingliederung vorliegt oder kein Ausbildungsabschluss besteht.

Beispiel: Kurs Sprinklertechniker – 100 % gefördert

Unsere Weiterbildung zum Sprinklertechniker ist vollständig AZAV-zertifiziert und damit zu 100 % über den Bildungsgutschein förderbar. Damit sind Lehrgang, Fahrtkosten, Lernmittel sowie ggf. Verpflegung und Kinderbetreuung abgedeckt.

Praxistipp

Bereiten Sie sich auf das Beratungsgespräch vor, indem Sie konkrete Stellenanzeigen mitbringen – zum Beispiel mit der Anforderung „Sprinklertechniker“. Zeigen Sie Engagement und Recherchebereitschaft, das erhöht Ihre Chancen auf Bewilligung.

AVGS – Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein

Der AVGS ist ein wichtiges Förderinstrument der Agentur für Arbeit bzw. des Jobcenters. Er unterstützt besonders bei kurzen Maßnahmen und Coachings wie Bewerbungs­training oder Berufsorientierung. Ideal für den Einstieg vor einem Quereinstieg.

AVGS – Was wird gefördert?

  • Coaching & Beratung: Berufsorientierung, Bewerbungstraining
  • Kurzmaßnahmen: Kurse oder Coachings bis zu 8 Wochen (AVGS‑MAT)
  • Vermittlungshilfe: über private Arbeitsvermittlung (AVGS‑MPAV)
  • Praktika oder Training: bei Arbeitgebern (AVGS‑MAG)
  • Grundkompetenzen: EDV, Soft Skills, Kommunikationstraining

AVGS ist besonders wertvoll, wenn Sie zuerst Ihre beruflichen Interessen klären möchten, bevor Sie klassische Förderprogramme wie Bildungsgutschein nutzen.

Strategischer Einsatz von AVGS

Nutzen Sie den AVGS gezielt für Orientierung, bevor Sie weiterführende Weiterbildungen mit Bildungsgutschein beantragen – dies zeigt Einsatz und Zielklarheit.

Qualifizierungschancengesetz (QCG) – Förderung für Beschäftigte

Das QCG richtet sich an Beschäftigte ohne formalen Berufsabschluss. Es unterstützt Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden weiterqualifizieren möchten – z. B. im Handwerk, in der IT oder im Dauerbetrieb.

Unternehmensgröße Kurskostenübernahme Lohnkostenzuschuss
Kleinstunternehmen (<10 Mitarbeitende) 100 % bis 75 %
KMU (10–249 Mitarbeitende) 50 % bis 50 %
Großunternehmen (≥250 Mitarbeitende) 25 % bis 25 %

Zusätzliche Förderung

Beschäftigte über 45 Jahre oder mit Schwerbehinderung erhalten jeweils zusätzlich +10 % Förderquote. Kombinationsbonus möglich.

Qualifizierungsgeld – ab April 2024

Eine Entgeltersatzleistung der BA für Beschäftigte: Bei Strukturwandel durch Digitalisierung oder Klimaschutz erhalten Beschäftigte während der Weiterbildung Lohnersatz.

Qualifizierungsgeld – Eckdaten

60 % des Nettogehalts (67 % bei mindestens einem Kind), steuerfrei, meist bis 42 Monate, Weiterbildung muss ≥120 Stunden dauern, AZAV-Zertifizierung erforderlich.

Voraussetzungen für Qualifizierungsgeld

  • Strukturwandelbedingter Qualifizierungsbedarf (≥10 % bei KMU, ≥20 % bei Großbetrieben), dokumentiert durch Betriebsvereinbarung oder Tarifvertrag
  • Weiterbildungsmaßnahme ≥120 Stunden
  • AZAV-zertifizierter Bildungsträger
  • Zustimmung der Beschäftigten zur Maßnahme

Qualifizierungsgeld – Umfang

  • 60 % bzw. 67 % Nettolohnersatz
  • 100 % Kurskosten bei AZAV‑Maßnahmen
  • Nebenkosten wie Fahrt, Unterbringung, Kinderbetreuung über weitere Programme abgedeckt

Kombination der Förderinstrumente

  • AVGS + Bildungsgutschein: Erst Orientierung, dann Qualifizierung
  • QCG + Qualifizierungsgeld: Für Beschäftigte im Wandel
  • Bildungsgutschein + Weiterbildungsgeld: Klassisch bei Arbeitslosigkeit

Achtung

Bildungsgutschein und Qualifizierungsgeld sind nicht kombinierbar – sie richten sich an unterschiedliche Zielgruppen. Lassen Sie sich individuell beraten.

Welche Förderung passt für Quereinsteiger?

  • Arbeitslos? → Bildungsgutschein + Weiterbildungsgeld
  • Beschäftigt in kleinen Betrieben? → QCG sinnvoll
  • Strukturwandel betroffen? → Qualifizierungsgeld prüfen
  • Zunächst Orientierung gesucht? → AVGS nutzen

Schritt-für-Schritt: So beantragen Sie Ihre Förderung

Der Weg zur geförderten Weiterbildung folgt einem klaren Schema. Mit der richtigen Vorbereitung können Sie den Prozess erheblich beschleunigen und Ihre Erfolgschancen maximieren. Hier ist Ihre Schritt-für-Schritt-Anleitung:

Erfolgsformel

Gute Vorbereitung + klares Berufsziel + passender Kurs = bewilligter Förderantrag

Phase 1: Vorbereitung (1–2 Wochen vor dem Termin)

Schritt 1: Selbstanalyse und Zielfindung

  • Analysieren Sie Ihre bisherigen Tätigkeiten und Erfahrungen
  • Identifizieren Sie Ihre Stärken und Interessen
  • Definieren Sie ein konkretes Berufsziel (z. B. Sprinklertechniker)
  • Recherchieren Sie den Arbeitsmarkt in Ihrer Region

Schritt 2: Kursrecherche über KURSNET

  • Besuchen Sie die Kursdatenbank KURSNET der Bundesagentur für Arbeit
  • Suchen Sie gezielt nach AZAV-zertifizierten Kursen wie dem Sprinklertechniker-Kurs
  • Achten Sie auf Kursdauer, Abschluss und regionale Verfügbarkeit
  • Notieren Sie sich 2–3 konkrete Kursangebote mit allen Details

KURSNET-Profi-Tipp

Nutzen Sie die Filterfunktionen in KURSNET: Setzen Sie Filter auf „Förderung mit Bildungsgutschein möglich“ und „Teilzeitangebote“, falls Sie familiäre Verpflichtungen haben. Speichern Sie interessante Kurse in Ihrer Merkliste.

Schritt 3: Stellenmarkt-Recherche

  • Sammeln Sie 5–10 aktuelle Stellenanzeigen aus Ihrem Zielbereich
  • Analysieren Sie die geforderten Qualifikationen
  • Dokumentieren Sie, wie die Weiterbildung diese Anforderungen erfüllt
  • Drucken Sie relevante Stellenanzeigen aus (z. B. „Sprinklertechniker gesucht“)

Schritt 4: Unterlagen zusammenstellen

  • Aktueller Lebenslauf (auch ohne Ausbildung vollständig)
  • Arbeitsuchendmeldung (falls noch nicht erfolgt)
  • Nachweise über bisherige Tätigkeiten
  • Kursunterlagen und Stellenanzeigen
  • Personalausweis und Sozialversicherungsausweis

Phase 2: Beratungsgespräch bei der Arbeitsagentur

Schritt 5: Terminvereinbarung

Vereinbaren Sie einen Beratungstermin bei Ihrer örtlichen Arbeitsagentur oder Ihrem Jobcenter. Seit 2025 können auch Jobcenter-Kunden Bildungsgutscheine für bestimmte Weiterbildungen, wie den Sprinklertechniker, erhalten.

Wichtige Änderung 2025

Seit Januar 2025 können auch Empfänger von Bürgergeld unter bestimmten Voraussetzungen einen Bildungsgutschein erhalten. Die Zuständigkeit liegt weiterhin beim Jobcenter, jedoch wurden die Förderkriterien erweitert.

Schritt 6: Das Beratungsgespräch erfolgreich führen

Gesprächsphase Ihre Aufgabe Wichtige Argumente
Situationsanalyse Ehrlich über bisherigen Werdegang berichten Motivation trotz fehlender Ausbildung betonen
Zieldefinition Konkretes Berufsziel nennen Stellenanzeigen als Beleg vorlegen
Kursauswahl Vorrecherchierte Kurse präsentieren AZAV-Zertifizierung und Erfolgsquoten erwähnen
Erfolgsaussichten Realistische Einschätzung abgeben Branchenbedarf und eigene Stärken verbinden

Häufige Fehler im Beratungsgespräch vermeiden

❌ Unkonkrete Aussagen wie „irgendwas mit Computern“
❌ Mehrere verschiedene Berufswünsche gleichzeitig nennen
❌ Keine Vorbereitung, keine recherchierten Kurse
❌ Unrealistische Gehaltsvorstellungen äußern

Phase 3: Nach der Bewilligung

Schritt 7: Bildungsträger kontaktieren

Mit dem bewilligten Bildungsgutschein kontaktieren Sie umgehend den gewählten Bildungsträger. Beachten Sie die Gültigkeitsdauer des Gutscheins (meist 3 Monate).

  • Kontaktieren Sie den Bildungsträger telefonisch oder per E-Mail
  • Vereinbaren Sie einen Beratungstermin
  • Klären Sie alle Formalitäten zum Kursbeginn
  • Informieren Sie sich über den genauen Ablauf

Schritt 8: Vertragsabschluss und Kursstart

  • Lesen Sie den Bildungsvertrag sorgfältig durch
  • Achten Sie auf Kündigungsfristen und Abbruchregelungen
  • Klären Sie praktische Fragen (Fahrtkosten, Kinderbetreuung)
  • Starten Sie pünktlich mit der Weiterbildung

Besonderheiten für verschiedene Förderarten

AVGS beantragen:

  • Meist unbürokratischer als Bildungsgutschein
  • Kann auch für Coaching und Berufsorientierung genutzt werden
  • Beantragung oft auch kurzfristig möglich

QCG nutzen:

  • Beantragung durch den Arbeitgeber
  • Sie als Beschäftigter müssen dem zustimmen
  • Freistellung für die Weiterbildung muss geklärt werden

Qualifizierungsgeld:

  • Umfangreiche Beratung zur Strukturwandel-Betroffenheit
  • Längere Bearbeitungszeit (bis zu 6 Wochen)
  • Detaillierte Prüfung der Abschlussorientierung

Erfolgsgeheimnis: Das richtige Timing

Starten Sie den Antragsprozess 4–6 Wochen vor Ihrem gewünschten Kursbeginn. So haben Sie genug Zeit für eventuelle Rückfragen und können dennoch zeitnah mit der Weiterbildung beginnen.

Checkliste: Sind Sie bereit für das Beratungsgespräch?

  • ✅ Konkretes Berufsziel definiert
  • ✅ 2–3 AZAV-zertifizierte Kurse recherchiert (z. B. Sprinklertechniker)
  • ✅ 5–10 relevante Stellenanzeigen gesammelt
  • ✅ Vollständige Unterlagen zusammengestellt
  • ✅ Argumente für die Notwendigkeit der Weiterbildung vorbereitet
  • ✅ Realistische Zeitplanung erstellt
  • ✅ Fragen zur Finanzierung und Kinderbetreuung geklärt

Mit dieser Vorbereitung stehen Ihre Chancen auf eine Bewilligung sehr gut. Denken Sie daran: Die Berater der Arbeitsagentur wollen Ihnen helfen – eine gute Vorbereitung macht ihre Arbeit leichter und Ihren Erfolg wahrscheinlicher.

Erfolgsfaktoren für den Quereinstieg ohne Ausbildung

Nicht jeder Quereinstieg führt automatisch zum Erfolg. Entscheidend sind die richtige Strategie, die passende Berufswahl und realistische Erwartungen. Hier sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren für Menschen ohne formale Ausbildung:

Die 5 Säulen des erfolgreichen Quereinstiegs

1. Richtige Branchenwahl • 2. Praxisrelevante Qualifikation • 3. Regionale Nachfrage • 4. Persönliche Eignung • 5. Kontinuierliche Weiterentwicklung

Erfolgsfaktor 1: Branchen mit hohem Quereinstiegspotenzial

Manche Branchen sind traditionell offener für Quereinsteiger als andere. Diese Bereiche bieten auch 2025 ausgezeichnete Chancen:

  • IT und Digitalisierung: Programmierung, Webentwicklung, Data Analysis, Cybersecurity
  • Technische Wartung: Anlagentechnik, Gebäudetechnik, Sicherheitstechnik
  • Gesundheit und Pflege: Pflegeassistenz, Betreuung, medizinische Assistenz
  • Logistik und Transport: Staplerfahrer, Disponenten, Lagerlogistik
  • Handwerk und Technik: Spezialisierte Tätigkeiten mit kurzer Einarbeitungszeit
  • Dienstleistung: Kundenservice, Verwaltung, Sicherheitsdienst

Warum diese Branchen funktionieren

Diese Bereiche zeichnen sich durch akuten Fachkräftemangel, relativ kurze Einarbeitungszeiten und die Möglichkeit aus, sich durch praktische Erfahrung zu qualifizieren. Arbeitgeber sind hier eher bereit, Menschen ohne formale Ausbildung eine Chance zu geben.

Erfolgsfaktor 2: Die richtige Kursauswahl

Nicht alle Weiterbildungen sind für Quereinsteiger gleich wertvoll. Achten Sie bei der Kursauswahl auf diese Kriterien:

  • AZAV-Zertifizierung: Nur so ist eine Förderung möglich
  • Praxisbezug: Hoher Anteil praktischer Übungen und Projektarbeit
  • Branchenrelevanz: Inhalte, die direkt am Arbeitsplatz anwendbar sind
  • Zertifikate: Anerkannte Abschlüsse oder Teilnahmezertifikate
  • Erfolgsquote: Hohe Vermittlungsquote des Bildungsträgers
  • Aktualität: Moderne Inhalte, die dem aktuellen Stand entsprechen

Insider-Tipp zur Kursauswahl

Fragen Sie den Bildungsträger nach der Vermittlungsquote der letzten 6 Monate. Seriöse Anbieter können diese Zahlen transparent darstellen. Eine Vermittlungsquote von über 70% ist ein gutes Zeichen.

Praxisbeispiel: Sprinklertechniker – Ein Paradebeispiel für erfolgreichen Quereinstieg

Die Qualifikation zum Sprinklertechniker ist ein perfektes Beispiel für einen erfolgreichen Quereinstieg ohne Ausbildung. Hier stimmen alle Erfolgsfaktoren:

Sprinklertechniker – Warum dieser Quereinstieg funktioniert

  • Hohe Nachfrage durch verschärfte Brandschutzbestimmungen
  • Vollständige Förderung über Bildungsgutschein
  • Kurze Qualifikationsdauer von 3–6 Monaten
  • Keine technischen Vorkenntnisse erforderlich
  • Deutschlandweite Beschäftigungsmöglichkeiten
  • Zukunftssicher durch wachsende Bedeutung des Brandschutzes

Ein typischer Sprinklertechniker-Kurs umfasst:

  • Grundlagen des Brandschutzes und der Sprinklertechnik
  • Installation und Wartung von Sprinkleranlagen
  • Normen und Vorschriften (DIN, VDS, NFPA)
  • Praktische Übungen an realen Anlagen
  • Prüfungsvorbereitung und Zertifizierung

Weitere erfolgversprechende Quereinstiegs-Beispiele

  • Data Analyst
  • Staplerfahrer (mit Schein)
  • SAP-Anwender
  • Pflegeassistent
  • Cybersecurity-Spezialist

Erfolgsfaktor 3: Realistische Erwartungen und Karriereplanung

Ein erfolgreicher Quereinstieg erfordert realistische Erwartungen. Setzen Sie sich erreichbare Ziele:

  • Start in Einstiegspositionen akzeptieren
  • Langfristige Weiterentwicklung einplanen
  • Bereitschaft zur kontinuierlichen Weiterbildung
  • Aktives Networking und Praktika nutzen

Häufige Fallen beim Quereinstieg

❌ Unpassende Branchenwahl ohne Marktanalyse
❌ Vernachlässigung der Soft Skills
❌ Fehlende Bereitschaft zur Weiterqualifizierung

Erfolgsfaktor 4: Staatliche Programme zur Fachkräftesicherung nutzen

Die Bundesregierung hat 2025 verschiedene Programme zur Fachkräftesicherung aufgelegt, die Quereinsteigern zusätzliche Chancen bieten:

  • Fachkräftestrategie 2030
  • Digitalpakt Weiterbildung
  • Green Skills Initiative
  • Care-Paket Pflege

Erfolgsfaktor 5: Den „Drehtür-Effekt“ vermeiden

So vermeiden Sie den „Drehtür-Effekt“ – mehrere Weiterbildungen ohne langfristigen Erfolg:

  • Klare Zieldefinition vor der ersten Maßnahme
  • Gründliche Marktrecherche
  • Frühe Bewerbungsaktivität während der Weiterbildung
  • Praktika und Nachbetreuung nutzen

Erfolgsgeheimnis: Die 80/20-Regel

Konzentrieren Sie 80% Ihrer Energie auf eine Spezialisierung und 20% auf breit verwertbare Fähigkeiten. Beispiel: Werden Sie Experte für Sprinklertechnik und erweitern Sie Ihr Wissen mit Grundlagen in Elektrik oder Projektmanagement.

Messbare Erfolgsparameter für Ihren Quereinstieg

  • Erfolgreicher Abschluss der Weiterbildung
  • Erste Anstellung im neuen Berufsfeld
  • Stabiler Berufseinstieg mit langfristiger Perspektive

Mit diesen Erfolgsfaktoren und einer klaren Strategie haben Quereinsteiger 2025 hervorragende Chancen auf eine stabile und zukunftssichere Karriere.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Quereinstieg ohne Ausbildung

Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um staatlich geförderte Weiterbildung für Menschen ohne Berufsausbildung:

Kann ich auch ohne Schulabschluss gefördert werden?

Ja, grundsätzlich schon. Ein Schulabschluss ist keine zwingende Voraussetzung für einen Bildungsgutschein. Entscheidend sind Ihre Erfolgsaussichten und die Notwendigkeit der Maßnahme für den Arbeitsmarkt. Bei fehlendem Schulabschluss kann zusätzlich eine Grundbildungsmaßnahme empfohlen werden.

Was passiert mit dem Bildungsgutschein, wenn ich abbreche?

Der Gutschein verfällt für die begonnene Maßnahme. Ob Sie einen neuen Bildungsgutschein für eine andere Weiterbildung erhalten, entscheidet die Agentur für Arbeit individuell. Ein Abbruch ohne triftigen Grund kann die Bewilligung zukünftiger Gutscheine erschweren.

Wie lange ist der Bildungsgutschein gültig?

In der Regel 3 Monate. Innerhalb dieser Zeit müssen Sie eine geeignete, AZAV-zertifizierte Weiterbildung finden und beginnen. In begründeten Fällen kann die Gültigkeit verlängert werden.

Wie kombiniere ich QCG und Qualifizierungsgeld?

Nur in speziellen Fällen. QCG richtet sich an Beschäftigte mit Arbeitgeberbeteiligung, Qualifizierungsgeld an strukturwandelbetroffene Arbeitnehmer. Eine Kombination ist möglich, wenn der Arbeitgeber einen Teil der Weiterbildungskosten übernimmt und die Maßnahme unter beide Regelungen fällt.

Kann ich während der Weiterbildung nebenbei arbeiten?

Nur eingeschränkt. Bei Vollzeitmaßnahmen sind maximal 15 Stunden Nebentätigkeit pro Woche erlaubt. Das Einkommen kann auf das Arbeitslosengeld angerechnet werden. Bei Teilzeit-Weiterbildungen gelten andere Regelungen – fragen Sie Ihre Arbeitsagentur.

Was ist, wenn ich während der Weiterbildung krank werde?

Sie bleiben versichert und erhalten Leistungen. Bei Krankheit bis zu 6 Wochen läuft die Maßnahme weiter, Arbeitslosengeld und Bildungsgutschein bleiben bestehen. Längere Krankheit erfordert Rücksprache mit der Agentur für Arbeit.

Bekomme ich mehrmals einen Bildungsgutschein?

Ja, aber nicht unbegrenzt. Weitere Gutscheine sind möglich, wenn sich Ihre berufliche Situation ändert oder eine Spezialisierung sinnvoll ist. Die Agentur prüft genau, warum die erste Maßnahme nicht zum Erfolg geführt hat.

Welche Weiterbildungen sind für Quereinsteiger besonders geeignet?

Praxisnahe Kurse mit hoher Nachfrage. Ideal sind Weiterbildungen in IT, Technik, Pflege und spezialisierten Handwerksbereichen. Beispiele: Sprinklertechniker, Data Analyst, SAP-Anwender, Staplerfahrer oder Pflegeassistent.

Kann ich die Weiterbildung auch in Teilzeit machen?

Ja, viele Kurse gibt es auch in Teilzeit. Die Maßnahme muss mindestens 20 Stunden pro Woche umfassen, um über den Bildungsgutschein förderfähig zu sein.

Was mache ich, wenn mein Antrag abgelehnt wird?

Sie können Widerspruch einlegen. Innerhalb eines Monats können Sie schriftlich Widerspruch gegen die Ablehnung einlegen. Oft hilft auch ein erneutes Gespräch mit besserer Vorbereitung oder die Beantragung eines AVGS für kürzere Maßnahmen.

Realistische Perspektiven für 2025 – Ein Ausblick

Der Arbeitsmarkt 2025 bietet Quereinsteigern so gute Chancen wie selten zuvor. Mehrere Trends verstärken diese Entwicklung:

  • Demografischer Wandel: Viele Fachkräfte gehen bis 2030 in Rente
  • Fachkräftemangel: In zahlreichen Branchen herrscht starker Personalbedarf
  • Neue Berufsfelder: Digitalisierung und Energiewende schaffen zusätzliche Jobs
  • Wandel bei Arbeitgebern: Praxis wird wichtiger als formale Abschlüsse
  • Staatliche Förderung: Bildungsgutschein und AVGS erleichtern den Einstieg

Bottom Line

2025 ist ein ideales Jahr für Ihren Quereinstieg. Nutzen Sie die staatliche Förderung und wählen Sie eine zukunftssichere Spezialisierung – zum Beispiel als Sprinklertechniker.

Erste Schritte – Was Sie heute tun können

Beginnen Sie jetzt mit der Planung Ihres Quereinstiegs:

  • Heute: Informieren Sie sich über geförderte Kurse in KURSNET
  • Diese Woche: Beratungstermin bei der Arbeitsagentur vereinbaren
  • Nächste Woche: Stellenanzeigen und Kursangebote sammeln
  • In 2 Wochen: Bildungsgutschein beantragen
  • In 4 Wochen: Start mit Ihrer Weiterbildung

Unser Tipp für den schnellen Start

Informieren Sie sich vor Ihrem Beratungsgespräch über konkrete Kurse. Die ZBA Academy bietet unter anderem den Sprinklertechniker als AZAV-zertifizierte Weiterbildung mit 100% Förderung.

Starten Sie jetzt Ihre geförderte Weiterbildung!

Nutzen Sie die staatlichen Fördermöglichkeiten für Ihren beruflichen Neustart. Die ZBA Academy bietet AZAV-zertifizierte Weiterbildungen, die vollständig über den Bildungsgutschein finanziert werden können.

Besonders gefragt: Unsere Sprinklertechniker-Weiterbildung – perfekt für den Quereinstieg in einen zukunftssicheren Beruf.

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